Stop chilling! Während der Pandemie feiert die Bundesregierung alle als Helden, die sich in ihrer
Freizeit häuslich isolieren: Netflix & Chill – und wir retten die Welt. Nicht alle haben Netflix,
noch weniger können „chillen“ und viele Menschen haben nicht einmal ein Zuhause!
#Stayhome ist euer scheiß Privileg! Der Lockdown trifft all diejenigen hart, die wenig Geld, keine
Papiere und kein Zugang zum Gesundheitssystem haben und in kleinen Wohnungen oder auf der Straße leben müssen.
Leerstand tötet! Gleichzeitig räumt der Staat Wohnraum mitten in der Pandemie. Ob linkes Projekt
oder die Nachbar*in von nebenan: Das Grundrecht auf Wohnen wird dem heiligen Profit geopfert.
Feuer und Flamme dem Patriarchat! Vor allem die Gewalt des Patriarchats
eskaliert in der Pandemie: häuslich und strukturell. Frauen*, Lesben,
Inter-, Nicht-binäre, und Trans-Personen erledigen einen Großteil der
unbezahlten Arbeit und sind in sog. systemrelevanten Berufen dem
höchsten Infektionsrisiko ausgesetzt. Schluss mit der
Ungleichbehandlung! Für einen radikalen Feminismus! Wegen zahlreicher
Übergriffe in linken Räumen richtet sich dieser Kampfausdrücklich auch
gegen Strukturen in der sog. „Szene“!
Mit Applaus wird niemand satt! Wir denken an Paketbot*innen, an
Näher*innen in Bangladesh, an alle, die entlassen werden, obwohl ihr
Unternehmen gerade wieder mit Krediten aus Steuermitteln gerettet wurde,
an alle Lohnabhängigen ohne Chance auf Homeoffice. Wir wollen die
großen Unternehmen zerschlagen und kollektivieren, damit der Reichtum
allen zugute kommt!
Wer schützt uns vor der Polizei? Prepper-Todeslisten, rechte Polizei-Chatgruppen, verschwundene
Waffen. Was schon politisch aktive Menschen fürchten müssen, trifft jene
Personen am schlimmsten, die von Rassismus betroffen sind! Racial
Profiling ist Teil der täglichen Polizeiarbeit. Während der Pandemie
zeigt der Rassismus seine hässlichen Gesichter ganz offen. Daher fordern
wir: Schluss mit der Kriminalisierung von Seenotrettung!
#Blacklivesmatter! Stoppt Abschiebungen!
Für die antiautoritäre Perspektive! Maßnahmen werden nicht dadurch sinnvoll, dass der Staat sie
verhängt! Sie werden dadurch sinnvoll, dass sie sozial gerecht, wissenschaftlich begründet und gut
kommuniziert von allen gemeinsam getragen werden können. Wir möchten dem
1. Mai als Kampftag der lohnabhängigen Klassen wieder schwarz-rot
machen und in Hamburg endlich wieder als Bewegung auf die Straße gehen.
Lasst uns gemeinsam eine radikale Perspektive entwickeln, die in der
Pandemie ohne Anbiederung an Staat und Parteien und ohne autoritäre
Phantasien funktioniert! Wir wollen mit euch gemeinsam für einen
modernen Anarchismus stehen, der die Zeichen seiner Zeit erkennt und
weiter für die Utopie kämpft!
Masken auf für einen gesunden Aufstand! Wir sind stärker als wir denken!
Raus auf die Straße zum Ersten Mai! Wütend und antiautoritär!
LANGE VERSION:
Sachma geht‘s noch?
Kapitalismus ist der Superspreader!
Während der Pandemie feiert die Bundesregierung all jene als Helden, die
sich in ihrer Freizeit häuslich isolieren: Netflix & Chill – und
wir retten die Welt. Nicht alle haben Netflix, noch weniger können
„chillen“ und viele Menschen haben nicht einmal ein Zuhause!
#Stayhome ist euer scheiß Privileg!
Überall im Lande vereinsamen alte Menschen in ihren Heimen. Weil
Personalmangel, die Gier nach Profit und daher mangelnde
Hygiene-Standards der Träger Besucher*innen zum Hochrisiko werden
lassen. Studierende schlagen sich mit unzureichenden Finanzspritzen vom
Staat gerade so durch die Miete. Oder müssen abbrechen, zurück zu den
Eltern ziehen und schlimmstenfalls: auf die Straße. Außerdem drückt der
Lockdown auf alle Familien, die in prekären Verhältnissen und
überbelegten Wohnungen ihr Dasein fristen. So wie aber unsere
Genoss*innen in Berlin aus der Liebigstraße 34 und dem Syndikat geräumt
wurden, geht das Räumen weiter, ebenso marktkonform wie rücksichtslos.
Staat und Kapital nutzen die Pandemie, um Fakten gegen das Grundrecht
auf Wohnen zu schaffen!
Mit Applaus wird keine Miete gezahlt!
Auch einem Hausprojekt in der Fährstraße soll es in den nächsten Jahren
an den Kragen gehen. Über kurz oder lang sind wir also alle den
Angriffen gegen bezahlbaren Wohnraum ausgesetzt! Daher kämpfen wir
weiter gegen die Gentrifizierung in Hamburg und anderswo, Leerstand und
jegliche Spekulation mit Immobilien! Wohnraum ist keine Wertanlage!
Außerdem fordern wir sozial verträgliche Besuchsregelungen für Menschen
in der Pflege, politische Partizipation aller Basis-Organisationen in
den Vierteln, Friede den Freiräumen und natürlich: Wohnraum für alle –
ohne Unterschiede! Auch Baumhäuser sind ein Zuhause! Die Räumungen im
Völli, Danni, Hambi und des Flensburger Bahnhofswaldes (BaWa) werden wir
nicht vergessen!
Feuer und Flamme dem Patriarchat!
Patriarchale Gewalt läuft während der Pandemie zur Hochform auf; ob
häuslich und/oder strukturell. Frauen*, Lesben, Inter-, Nicht-binäre,
und Trans-Personen bestreiten einen Großteil der unbezahlten Arbeit und
sind in sog. systemrelevanten Berufen dem höchsten Infektionsrisiko
ausgesetzt. Dabei verdienen sie nach wie vor signifikant weniger als
Cis-Männer. Schluss mit der Ungleichbehandlung! Für einen radikalen
Feminismus! Angesichts vorangegangener Übergriffe in linken Räumen
richtet sich dieser Kampf ausdrücklich auch gegen Strukturen in der sog.
„Szene“!
Wann schmerzt ein Streik mehr als in der Pandemie?
Wir erklären uns solidarisch mit allen Paketzusteller*innen, die in
Schein-Selbständigkeit geknechtet mehr als die Hälfte ihrer aktuellen
Lebenszeit mit der Lieferung von Amazon-Schrott verbringen. Wir denken
an die Näher*innen in Bangladesch, welche zugunsten des westlichen
Lebensstils um die kargen Früchte ihrer Lohnarbeit betrogen wurden. Wir
stimmen ein in die wütenden Stimmen all derer, die kurz vor der
Entlassung stehen, obwohl ihr Unternehmen wieder und wieder durch
gigantische Kredite auf die Füße gestellt wurde. Wir verlangen ein
Auskommen für alle, bedingungslos und ohne den ständigen
Verwertungszwang! Wir verlangen Sanktionen für alle Unternehmen, die zum
Nachteil ihrer Beschäftigten handeln – ob durch Ungleichbehandlung oder
Hygiene-Verstöße – und letztlich deren Zerschlagung und
Kollektivierung. Nur vergesellschaftetes Kapital kann allen zu Gute
kommen.
Wer schützt uns vor der Polizei?
Politisch aktive Menschen oder solche, die nicht ins autoritäre Weltbild
der Institutionen passen, müssen weiterhin fürchten, sich auf rechten
Prepper-Todeslisten, in NS-verherrlichenden Polizei-Chatgruppen oder in
anlasslosen Rasterfahndungen wiederzufinden. Am schlimmsten trifft es
allerdings rassifizierte Personen: Racial Profiling ist Teil der
täglichen Polizeiarbeit. Aber es ist nur ein Mittel der Festung Europa
auf dem Weg zur hermetischen Abschottung. Rassismus als eines der
größten Übel dieser Welt zeigt während der Pandemie also einmal mehr
sein hässliches Gesicht. Schluss mit der Kriminalisierung von
Seenotrettung sowie der Kämpfe der Marginalisierten! Wir rufen dazu auf,
die Proteste von #Blacklivesmatter nach Kräften zu unterstützen, die
Abschiebe-Industrie zu bekämpfen und weiterhin praktische Solidarität
gegen den rassistischen Normalzustand zu leisten! Ob nachts in der
Hafenstraße, in den Produktionsstätten der westlichen Welt oder an den
europäischen Außengrenzen!
Für die antiautoritäre Perspektive!
Maßnahmen werden nicht dadurch sinnvoll, dass der Staat sie verhängt!
Sie werden dadurch sinnvoll, dass sie sozial gerecht, wissenschaftlich
fundiert und gut kommuniziert von allen gemeinsam getragen werden
können. Wir möchten dem Ersten Mai als Kampftag der lohnabhängigen
Klassen wieder seine schwarz-rote Prägung geben und in Hamburg endlich
wieder als Bewegung auf die Straße gehen. Lasst uns gemeinsam eine
radikale Perspektive entwickeln, die in der Pandemie ohne Anbiederung an
Staat und Parteien und ohne autoritäre Phantasien funktioniert! Wir
wollen mit euch gemeinsam für einen modernen Anarchismus stehen, der die
Zeichen seiner Zeit erkennt und weiter für die Utopie kämpft!
Wir sind stärker als wir denken! Masken auf für einen gesunden Aufstand!
Raus auf die Straße zum Ersten Mai! Wütend und antiautoritär!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Was hast du dazu zu sagen?