Samstag, 15. Mai 2021

150 Jahre Pariser Kommune – Das Recht auf Stadt erkämpfen!

 150 Jahre Pariser Kommune – Das Recht auf Stadt erkämpfen!
Demonstration am 22.05 – 14 Uhr - Krankenhauswiese
Was ist die Pariser Kommune?
Am 15. März 1871 übernahmen die Pariser*innen die Stadt, verdrängten das Militär und die Stadtregierung. Sie verteilten den leerstehenden Wohnraum an Arme und Obdachlose und führten Selbstverwaltung in den von den Kapitalisten verlassenen Betrieben ein. Nachtarbeit wurde verboten und ein Mindestlohn eingeführt. Dazu kam die Möglichkeit in den Versammlungen und Räten an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen direkt teilzuhaben, was besonders für Frauen und Proletarier*innen eine neue Errungenschaft war. Dieser frühe Versuch eine radikal freie und selbstbestimmte Gesellschaft aufzubauen wurde nach 72 Tagen durch die Französische Armee niedergeschlagen. Vom 21. Bis 28. Mai eroberten die Regierungstruppen die Stadt zurück und töteten bis zu 30.000 Pariser*innen und Kommunard*innen und viele weitere wurden in eine Strafkolonie verschleppt.
Warum ist es heute wichtig an die Pariser Kommune zu erinnern?
Wir wollen mit der Demo an die Ideen der Kommune und die Menschen, die bei ihrer Verteidigung ihr Leben verloren haben erinnern. Die Pariser Kommune hat gezeigt: Es gibt Alternativen zum bestehenden kapitalistischen System – und die sind dringend nötig! Viele der Kämpfe, für die sich die Kommune stark gemacht hat, sind heute noch aktuell: Wachsende Soziale Ungleichheit, steigende Mieten, Verdrängung unterdrückter Gruppen an den Stadtrand und während Reiche immer reicher werden, steigt die Zahl derer, die von ihrem niedrigen Lohn nicht oder nur kaum leben können.
Gleichzeitig werden freie, selbstverwaltete Räume, wie das Wohnprojekt Unfug oder das Jugendzentrum Stadtmitte durch die Verwaltung und Politik bedroht und zerstört, FLINTA*-Personen (Frauen Lesben Inter, Nichtbinäre Transprersonen und Asexuelle Personen) und Menschen ohne Aufenthaltstitel müssen weiter um die Anerkennung und Einhaltung selbst der grundlegendsten Rechte kämpfen.
Wir wollen den Tag nutzen, um unsere Kämpfe für ein freies und selbstbestimmtes Leben für alle sichtbar zu machen. Auf den bürgerlichen Staat war, ist, und wird kein Verlass sein, denn er war immer schon ein Teil des Problems. Deshalb lasst uns gemeinsam an Utopien bauen, auf die Straße gehen und für das gute Leben für alle kämpfen!

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